9. Mai 2008

„Christian Überschall",

Kabarett

Hotline

Der Berner Kabarettist Christian Überschall gehört zu den Spätberufenen. Er hat nämlich erst als 44jähriger Steuerberater und Hobbypianist entdeckt, dass es noch etwas Besseres gibt als Bilanzkosmetik und Gewinntuning, nachdem ihm der Veranstalter eines „Offene-Bühne“-Abends nach drei Stücken am Klavier den Rat gab: „Weniger spielen, mehr reden!“.

Das war vor 15 Jahren. Seither hat er 7 Programme geschrieben und gespielt und sich damit zu einer Art Kultfigur in der Szene entwickelt („Das Wunder von Bern“). Nachdem er anfänglich vor allem die Eigenheiten der Schweizer, der Bayern und der Österreicher einer vergleichenden Analyse unterzog, hat er sich in „Die Frau gehört vor den Pflug“ und „Kleine Geschichte der Sexualität – Cunnilingus ist kein Honigschlecken“ zunehmend mit dem zeitlosen „Mann/Frau“-Thema beschäftigt und sich als Autorität in Sachen Partnerschaft und Triebleben etabliert.

In seinem neuen Programm „Hotline“ schlüpft er wieder in die Rolle des Dr. Wilhelm G. Sprüngli, diesmal als persönlicher Lebensberater und Experte in allen Fragen des postmodernen Zusammenlebens („Herr Dr. Sprüngli, unsere Ehe ist im Eimer!“ „Und wo ist jetzt das Problem?“).

Dazu O-Ton Überschall: „Ich glaube, mit dem Dr. Sprüngli habe ich die Figur gefunden, die mir entspricht. Die Form der Beratungsgespräche erlaubt es mir außerdem, in Grenzbereiche menschlicher und sexueller Beziehungen vorzudringen, über die ich sonst nicht so unbefangen reden könnte.“

Das Panoptikum der Ratsuchenden ist so breit, dass sich jeder irgendwo wieder finden kann, egal ob als Fremdgeher, Stadtteilneurotiker oder einfach nur als Wissbegieriger („Was passiert, wenn ich während des Orgasmus niesen muss?“). Dabei verliert Überschall aber nie sein Hauptziel aus den Augen: „Der Zuschauer muss froh sein, wenn die Vorstellung zu Ende geht, weil ihm alles weh tut vor Lachen!“

Pressestimmen:

„Das Publikum kriegt sich kaum noch ein über die teils recht deftigen Ratschläge, die ein selten da gewesenes Pointen-Stakkato entfachen.“
(Münchner Merkur)

„…Sätze wie ‚Zwei Menschen sind zuviel für eine harmonische Zweierbeziehung’ enthüllen den Spötter und feinsinnigen Voyeur, der dem Publikum das Gefühl gibt, sein eigenes Intimleben enthüllt zu sehen, also eher Ultraschall als Überschall!“
(Süddeutsche Zeitung)


„Es gibt viele Kabarettisten, die ihre Zuschauer mit allerhand Mumpitz erheitern möchten, aber nur wenige, deren sparsam dosierter körperlicher Einsatz mit geistiger Überschallgeschwindigkeit korrespondiert.“

(Kölner Stadtanzeiger)